Im Sommer 2022 konnten endlich die Planungen für die angedachte lila/weiße Nacht in die Tat umgesetzt werden.
Die Planungen, über denen immer das Damoklesschwert Corona hing, balancierten zwischen verantwortungsvoll das Mögliche ausschöpfen und das Risiko von durch die Umstände erzwungenen Absagen gering zu halten. In der Woche vor dem 02. Juli 2022 wurde auf dem Dorfplatz von fleißigen Helfern ein Zelt errichtet. Zwischen Zelt, Vereinsheim, Fußballplatz und Service Point entstand ein kleines Festgelände. Im Vorfeld der Feierlichkeitenwurden für den Verein einige Pavillons erworben, die zukünftig auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Uwe Meyer, Frauke Wedelich, Martin Kirchhoff, Andres Lühr und Axel Neika organisierten und leiteten die Aufbauarbeiten mit viel Schweiß und Übersicht, denn der Wettergott meinte es an diesem Tage gut mit den Kometen.
Unser Vereinswirt André und sein Team kümmerten sich um die Verpflegung und stellten ihre Fisch- sowie Pommesbude auf dem Festplatz zur Verfügung. Katrin Pries ermöglichte mit einer Fotobox die Dokumentation für die Nachwelt. Der Service Point diente als Open Air Theke und Sitzmöglichkeiten auf der Freifläche sorgten für ein gemütliches Biergartenfeeling. Im Rahmen einer kleinen Brgrüßung eröffnete unser 1. Vorsitzender Martin Wagener die Veranstaltung. Neben Ehrenmitgliedern und "Ewig Kometen" begrüßte Martin viele Freunde, Sportler und Helfer des Vereins.
Für ausgelassene Stimmung bei den Anwesenden sorgte DJ Alex. Es war den Gästen deutlich anzumerken, dass zwei Jahre Corona und die Reduzierung der Kontakte ihre Spuren hinterlassen haben.
Wer sich für die die aktiven Sparten im Verein interessierte, konnte in einem Pavillon Fotos und Informationen zu den Sparten finden. Für alle, die gerne einen Blick in die Vergangenheit werfen wollten, wartete eine Diashow mit Fotos der letzten 100 Jahre in einem weiteren Pavillon auf ihre Gäste und im Festzelt konnte das Tanzbein geschwungen werden. Im Vereinsheim bot sich die Möglichkeit, mit alten und neuen Weggefährten ins Gespräch zu kommen und dem Trubel von oben beizuwohnen. Die Tombola zu fortgeschrittener Stunde sollte dem Einen oder Anderen ein unverhofftes Lächeln ins Gesicht zaubern.
Des Organisationsteams bedankt sich bei allen Helfern, Sponsoren und Partnern. Natürlich auch bei all denen, die sich im Club100 eingebracht haben. Denn solch eine Feier in diesem Umfang ist auch mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. Vielen Dank, dass ihr dem SV "KOMET" die Treue haltet und da seid, wann immer ihr gebraucht werdet. Das ist der Grund, warum ein so schöner, kleiner und traditioneller Verein über 100 Jahre bestehen kann.
Auch in Zukunft wird der Verein sicherlich auf solchen Säulen bestehen können. Der SV "KOMET" Pennigbüttel ist, war und wird immer etwas Besonderes sein und auch bleiben.
Torben Klinder
Endlich konnten wir den Sambawagen wieder aus seinem fast dreijährigen Dornröschenschlaf holen. Die Erntefeste standen nach der langen Coronapause wieder an und unsere Gruppe hatte viel zu tun, um den Festwagen wieder zum Glänzen zu bringen. Zum Erntefest in Osterholz Mitte August sollte unsere erste Ausfahrt sein.
Sommerliche Temperaturen von 32° im Schatten verlangten uns Spieler*innen sehr viel ab. Gemeinsam mit einem weiteren Spielmannzug bildeten wir die einzigen Gruppen im langen Umzug, die Livemusik spielten. Viele andere Musikzüge hatten aufgrund der hohen Temperaturen abgesagt. Es klappte aber alles wunderbar und am Ende des Festumzuges konnten wir uns alle gegenseitig auf die Schulter klopfen, weil wir diese körperliche Anstrengung so gut gemeistert haben.
Nach dem Erntefest in Osterholz verliehen wir unseren Wagen an den Förderverein PRO Pennigbüttel e.V., der aus dem bunten Sambawagen ein weißes und glamouröses Kreuzfahrtschiff baute. Die PRO-Pennigbütteler fuhren mit ihrer Besatzung beim Erntefestumzug in Pennigbüttel mit, um schon einmal Werbung für das große Hafenfest am 10. Juni 2023 in Pennigbüttel zu machen. Die Krönung an diesem Tag war dann noch die Prämierung der schönsten Erntewagen: Unser Sambaschiff gewann tatsächlich den 1. Preis.
Da uns das neue Design des Wagens so gut gefiel, führten wir damit gleich eine Woche später den Erntefestumzug in Scharmbeckstotel an. Auch bei diesem Erntefest gab es eine Premiere für uns: Wir spielten mit Sambarhythmen die Erntekrone ins Zelt und verbreiteten in kürzester Zeit mitreißende brasilianische Stimmung im Festzelt. Das hat uns richtig viel Spaß gemacht.
Im Oktober eröffneten wir wie in jedem Jahr den Herbstmarkt in Neuenkirchen und spielten uns damit schon einmal ein bisschen warm für den Bremer Freimarktsumzug, der eine Woche später folgte.
Auch hier entschlossen wir uns, passend zur Hansestadt, mit unserem Sambawagen im Schiffsdesign aufzutreten. Wir trafen uns morgens am Bahnhof, um gemeinsam mit Zug und Straßenbahn zum Aufstellungsort in die Bremer Neustadt zu fahren. Nicht nur 50 kg Bonbons sondern auch die Instrumente hatten wir bereits einen Tag zuvor auf den Wagen gebracht, damit wir außer unserem Handgepäck nicht mit den großen Trommeln in den Öffis herumhantieren mussten.
Nach der Ankunft am Wagen wurden die Surdos zusammengestellt und unser mitgebrachtes traditionelles Freimarktsfrühstücksbuffet eröffnet. Wir hatten noch gut 45 Minuten Zeit, um uns auf den großen Aufritt vor tausenden von Menschen vorzubereiten und zu stärken.
Unsere Kostümfarbe war türkis, weiß und silber, und viele von unseren Sambaspielern hatten noch bis zur letzten Minute an ihrem Outfit genäht. Die Kostüme glitzerten in der Sonne und wir hatten ein zauberhaftes Publikum. Mit der Startnummer 23 fuhren wir ganz weit vorne mit und konnten in begeisterte Gesichter blicken. Die Menschen tanzten und klatschten zu unseren Rhythmen, was uns wiederum zu Höchstleistungen antrieb.
Nach dem Umzug stiegen wir in Höhe des Hauptbahnhofes glücklich vom Wagen ab. Es war ein fantastischer Freimarktsumzug und es lag etwas in der Luft, das spürten wir genau.
Über die Hälfte unserer Mannschaft machte sich auf den Weg ins Bayernzelt, wo um 14.30 Uhr die Prämierung der Festwagen und Fußgruppen stattfinden sollte.
Dann war es soweit. Die Jury verkündete durch die Lautsprecher: „Wir glauben, in Pennigbüttel wird heute noch richtig gefeiert. Platz 2 bei den Festwagen ist die Startnummer 23 mit Samba La Moor!“ Nach den Jubel- und Freudenschreien bahnten wir uns alle den Weg zur Bühne, auf der unter anderen auch der Fußballspieler Ailton mit der Siegerurkunde wartete.
Die Jury begründete ihre Entscheidung mit dem besonderen Ausmaß an Kreativität und der großen Mühe, die in die Vorbereitung des Wagens und die Kostüme gesteckt wurde. Außerdem befand die Jury, dass auf unserem Wagen die allerbeste Stimmung herrschte. Der 2. Preis war mit 350 € dotiert.
Nach elf Jahren konnten wir endlich wieder einen Preis in Bremen gewinnen und waren alle vollkommen aus dem Häuschen. Der krönende Abschluss eines tollen Tages ließ uns glückstaumelnd wieder nach Hause fahren.
Ein ganz herzliches Dankeschön gilt dem Bauteam des Vereins PRO Pennigbüttel e.V., das unseren Wagen selbst in ein tolles Kostüm gehüllt hat. Wir werden uns mit einem Auftritt auf dem 1. Pennigbütteler Hafenfest im Juni 2023 selbstverständlich revanchieren. Samba Ahoi!
Martina de Wolff
Unser Ehrenvorsitzender Hannes Windhorst war Initiator einer besonderen Veranstaltung in diesem Herbst. Er hat gemeinsam mit dem Freundeskreis zu einem Rückblick auf das sportliche Highlight der Kometen, das Spiel der 1. Herren gegen den Bundesligisten und Publikumsliebling SV Werder Bremen im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen zum 75.Jubiläum, in das Vereinsheim eingeladen. Dieses ist zwar schon über 26 Jahre her, doch wer es damals erleben konnte, der schwärmt immer noch von dieser Atmosphäre, als die ruhmreichen Werderaner um deren Manager Willi Lemke zu uns in die Provinz gekommen sind.
Ich selbst war damals 1. Herrenspieler und kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie dieses Ereignis uns schon Wochen vorher in seinen Bann zog. Es gab kein Training oder Spiel, bei dem das Spiel nicht im Mittelpunkt stand. Wir Spieler wurden durch zusätzliche Spurts um den ganzen Platz, manchmal sogar um beide Plätze oder auch Steigerungsläufe sukzessive fit gemacht und einige besonders ehrgeizige Spieler legten sogar noch Extraschichten beim Laufen ein. Das war dann doch zu viel des Guten, so dass ein gewisser in Sandhausen beheimateter Spieler so übertrainiert war, dass er schon in der ersten Spielhälfte mit Wadenkrämpfen ausgewechselt werden musste.
Es kam wie es kommen musste. Am letzten Punktspiel vor dem Highlight habe ich mir leider noch eine unnötige rote Karte in Meyenburg vom Schiedsrichter Belau eingefangen (meine einzige im meiner gesamten Karriere) und wurde, wie sollte es anders sein, bis zwei Tage nach dem Werderspiel gesperrt. Erst durch das Ausnutzen aller meiner persönlichen Kontakte habe ich durch den NfV eine Begnadigung erhalten und durfte tatsächlich auflaufen.
Am Tag des Spiels am 04.07.1996 war es schwülwarm und ein starkes Unwetter angekündigt. Ich weiß nicht, wie oft ich an diesem Tag die Wetterberichte angeschaut habe, aber es war eine Form der Ablenkung, ohne zu wissen, ob das Spiel nun stattfinden kann oder dem Wettergott zum Opfer fällt und alle Mühe umsonst war.
Trotz dieser Unwetterwarnung haben sich ca. 2500 Besucher am Sportplatz eingefunden und ein munteres Spiel David gegen Goliath verfolgen können. Es endete letztlich 9:0 für Werder, aber wir hatten auch einige 100% Chancen, die durchaus zu einem Tor hatten führen können. Eine Anekdote am Rande: Unser einziger Torschütze in einem Spiel gegen einen Bundesligisten ist weiterhin Jens Prigge durch ein Eigentor.
Der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Kometen und fegte erst eine Stunde nach dem Spiel über unser Vereinsgelände und zerlegte dann aber noch fast alle Pavillons. Zum Glück hatten sich schon alle Besucher auf den Heimweg oder wie wir im Vereinsheim bei einem kühlen Getränk gemütlich gemacht.
Die ca. 50 Zuschauer der diesjährigen Revival-Vorführung, denen das Spiel in Auszügen auf einer Leinwand im Vereinsheims von Hannes präsentiert und in seiner ihm eigenen Art auch kommentiert wurde, waren hiervon sehr angetan und schwelgten während und danach noch lange in alten Erinnerungen. Erfreulich war, dass fast alle damaligen Kometen-Spieler den Weg in das Vereinsheim gefunden haben. Selbst Sportkameraden, die ich gefühlt zuletzt beim Werderspiel zum letzten Mal gesehen habe, wie z.B. Bambi, habe ich sofort wiedererkannt. Die Chemie der Truppe stimmte einfach und mündete darin, dass wir noch stundenlang zusammensaßen. Als uns unser Vereinswirt freundlich in den Anbau verschob, tat auch das der guten Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil sogar, die sich dort befindlichen Dartscheiben waren prädestiniert dafür, unseren sportlichen Ehrgeiz untereinander weiter auszuleben. Es wurde spät, sehr spät und die letzten sollen sogar noch privat weiter gedartet haben bis es fast hell wurde.
Eine wirklich gelungene Veranstaltung, die sowohl den ehemaligen 1. Herren-Spielern als auch den weiteren Zuschauern einen kleinen Rückblick oder besser gesagt Sprung in die Vergangenheit erlaubte.
Jens Bertermann